Rechtsprechung
VK Sachsen, 20.08.2004 - 1/SVK/067-04 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- oeffentliche-auftraege.de
Rüge: Unverzüglichkeit der Rüge bei aus der Bekanntmachung erkennbaren Vergabeverstößen
- VERIS(Abodienst, Leitsatz ggf. frei)
- Reguvis VergabePortal - Veris(Abodienst, Leitsatz ggf. frei)
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
Abweichung vom Vorrang des Offenen Verfahrens
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Wird zitiert von ... (4) Neu Zitiert selbst (1)
- OLG Naumburg, 10.11.2003 - 1 Verg 14/03
Zulässigkeit einer vorzeitigen Zuschlagserteilung
Auszug aus VK Sachsen, 20.08.2004 - 1/SVK/067-04
Die Beweislast für das Vorliegen von Ausnahmetatbeständen für das Abweichen vom Offenen Verfahren liegt beim Auftraggeber (arg. ex § 3 a Nr. 3 VOL/A. "Es ist aktenkundig zu machen, weshalb von einem Offenen Verfahren oder Nichtoffenen Verfahren abgewichen worden ist.") 2. Hat der Auftraggeber in der Vergabeakte/Vergabevermerk demgegenüber nicht dokumentiert, warum er vom Vorrang des Offenen Verfahrens gemäß § 101 Abs. 5 GWB abweichen darf, ist ein gegen die Durchführung eines Nichtoffenen Verfahrens gerichteter Nachprüfungsantrag grundsätzlich - bei unterstellter individueller Rechtsverletzung im übrigen - schon aus diesem Grund begründet (wie OLG Naumburg, B. v. 10.11.2003, 1 Verg 14/03).Nur wenn die engen Ausnahmetatbestände für eine Nichtoffene Ausschreibung (§§ 3 a Nr. 1 Abs. 1 i. V. m. § 3 Nr. 3 VOL/A) vorliegen, darf überhaupt auf diese gegenüber dem Offenen Verfahren abweichende Verfahrensart zurückgegriffen werden (vgl. Fett in Müller-Wrede, VOL/A, § 3 a Rdnr. 15, § 3 Rdn. 36-38 m. N., OLG Naumburg, B. v. 10.11.2003, 1 Verg 14/03).
Bei dieser Sachlage ist der Antrag eines Antragstellers schon aus diesem Grund grundsätzlich begründet (vgl. OLG Naumburg, B. v. 10.11.2003, 1 Verg 14/03, Umdruck, Seite 9).
- BGH, 10.11.2009 - X ZB 8/09
Endoskopiesystem
Das vorlegende Oberlandesgericht will als tragende Begründung seiner Entscheidung den Rechtssatz zugrunde legen, dass einem Bieter regelmäßig auch dann ein Schaden durch die Verletzung von Vergabevorschriften droht, wenn das eingeleitete Vergabeverfahren nicht durch Zuschlag beendet werden darf und zur Bedarfsdeckung eine Neuausschreibung in Betracht kommt (vgl. auch OLG Celle, Beschl. v. 22.5.2008 - 13 Verg 1/08, OLGR Celle 2008, 663; OLG München, Beschl. v. 28.4.2006 - Verg 06/06, VergabeR 2006, 914 - "Juristische Beratung"; VK Bund, Beschl. v. 19.11.2008 - VK 1-135/08, [...]; VK Sachsen, Beschl. v. 20.8.2004 - 1/SVK/067-04, [...]; VK Südbayern, Beschl. v. 25.10.2006 - Z3-3-3194-1-28, [...]). - VK Südbayern, 29.06.2010 - Z3-3-3194-1-35-05/10
Ausnahmecharakter des Verhandlungsverfahrens
Aus diesem Grund kommt dem in § 101 Absatz 6 GWB normierten Vorrang des Offenen Verfahrens und damit umgekehrt dem Ausnahmecharakter des Nichtoffenen (oder Verhandlungsverfahrens) ein hoher Stellenwert zu (1. VK Sachsen, B. v. 20.08.2004 - Az.: 1/SVK/067-04; VK Düsseldorf, B. v. 30.9.2002 - Az.: VK - 26/2002 - L).Die Beweislast für das Vorliegen eines Ausnahmetatbestands zum Vorrang des Offenen Verfahrens trägt grundsätzlich der Auftraggeber (1. VK Sachsen, B. v. 20.08.2004 - Az.: 1/SVK/067-04).
- VK Sachsen, 05.12.2011 - 1/SVK/043-11
Ausschluss der VOL/B: Vergabeverstoß?
(OLG Naumburg, B. v. 10.11.2003 - Az.: 1 Verg 14/03; 1. VK Sachsen, B. v. 20.08.2004 - Az.: 1/SVK/067-04 ). - VK Arnsberg, 18.01.2008 - VK 1/08
Keine Zustellung bei offensichtlicher Unzulässigkeit des Antrags
Geschieht dies nicht, ist die Rüge der Wahl der falschen Vergabeart ausgeschlossen (OLG Düsseldorf, B. v. 7.1.2002 - Az.: Verg 36/01; 2. VK Bund, B. v. 14.12.2004 - Az.: VK 2-208/04; 1. VK Sachsen, B. v. 20.08.2004 - Az.: 1/SVK/067-04).